*Not-Established
Wie gestalten wir gesellschaftliche Transformationen? Was sind die Möglichkeiten, Methoden und Grenzen des postindustriellen Designs? Was ist überhaupt sein Gegenstand? Postindustrielles Design etabliert sich im stetigen Auffinden neuer Fragestellungen und im experimentellen Handeln. Sobald sich ein Thema als wirtschaftlich und/oder gesellschaftlich erfolgreich erweist, überlassen wir es den traditionellen Gestaltungsdisziplinen, um weitere Transformationsfelder zu erkennen und zu bespielen. Der Fokus liegt nicht auf der ästhetischen Ausgestaltung eines finalen Produkts, sondern auf der prozessualen und prototypischen Suche nach dem Ungewissen, dem Nicht-etablierten. In der narrativen und experimentellen Imagination einer offenen ungewissen Zukunft, im Schwebezustand des Nicht-Etablierten liegt das Arbeitsfeld; in der in der Identifikation neuer Transformationsfelder und der unentwegten Weiterentwicklung einer eigenen experimentellen Haltung der Sinn.
In kritischer Selbstreflexion nähert sich die Tagung *Not – Established dem Postindustriellen unter Betrachtung verschiedener gesellschaftlicher Perspektiven. Greifen Begriffe wie Dienstleistungs- oder Informationsgesellschaft zu kurz? Ist die 4. industrielle Revolution noch als industriell zu verstehen? Was sind die sozialen Herausforderungen und welches neue Verständnis von Demokratie müssen wir dazu entwickeln? Worin liegt die Gestaltbarkeit innerhalb dieser Transformationsprozesse und worin das eigene Designverständnis?