Hate Loops

Hate Loops

Was mit einer musikalischen Idee beginnt, entwickelt sich zu einem Prozess, der fast zu einem Exorzismus wird. Der Berliner Elektrokünstler und Komponist Hainbach verwandelt mit magnetischen Messern auf Tonbänder aufgenommene Klangcollagen über Stunden in Bruchstücke und Staub. Das IMPULS-Festival wird seit Jahren von der AfD und rechten Gruppen diffamiert und attackiert. Statt sich einschüchtern zu lassen, reagiert es nun auf künstlerische Weise. In einer raumfüllenden Klanginstallation werden Collagen der schlimmsten Kommentare, Attacken sowie Auszüge aus dem offiziellen AfD-Wahlprogramm auf langen Bandschleifen durch den Performanceraum geschickt. Scharfen Flächen und Kanten ausgesetzt, werden die Bänder langsam abgeschabt, der Inhalt Stück für Stück abgetragen und ausradiert. Nur das Musik tragende Band wird ungehindert in seinem Loop kreisen. Der Hass wird exorziert, die Musik bleibt bestehen.

 

PRODUKTION IMPULS21, betterconcerts
KOMPOSITION/INSTALLATION Hainbach
KÜNSTLERISCHES KONZEPT Hainbach, Julian Rieken
VERTONUNG Kathrin Singer, Sylvia Belka-Lorenz, Hans Rotman, Patrick Suhm
FOTOS/VIDEO Hainbach

„Der Berliner Elektrokünstler Hainbach baute in den Galerieraum „Blech – Raum für Kunst“ ein Tonband-Geleise mit von ihm zusammengestellten akustischen Hass-Kommentaren. Nach der Gleitwanderung der Bänder durch die Wiedergabemaschinerien und den Raum werden diese in einem technischen Prozess abgeschabt und dematerialisiert. Die andere Bandschleife dient einer Musikwiedergabe, die den geschredderten Hass überdauert.“ (Roland H. Doppel, neue musikzeitung)

„In Halle an der Saale kreisen Tonbänder durch einen kleinen Raum mit großen Schaufenstern. Rein optisch hätte die raumfüllende Klanginstallation etwas Idyllisches, wären die Tonbänder nicht scharfen Messern ausgesetzt. So werden sie langsam abgeschabt, der Inhalt Stück für Stück ausradiert, Hass zu Staub gemacht.“ (Eva Kienholz, Der Freitag)

Client: Impuls Festival
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